Verantwortlich: Simone Okoye
Bereitgestellt: 15.09.2021
«Die illegale Pfarrerin» – Hörausstellung in Erlenbach
Greti Caprez-Roffler (1906-1994) war die erste vollamtliche Gemeindepfarrerin der Schweiz. Ihre Enkelin, die Zolliker Soziologin und Journalistin Christina Caprez, erzählt jetzt ihre Geschichte – in einem Buch, einem Film und einer Hörausstellung, die vom 8.9. bis zum 28.9.2021 in der reformierten Kirche Erlenbach gastiert.
Am 13. September 1931 wagt das Bergdorf Furna im Prättigau einen Schritt, den zuvor noch keine Gemeinde der Schweiz getan hat: Es wählt eine Frau zur Pfarrerin – gegen die herrschenden Gesetze. Greti Caprez-Roffler ist damals 25jährig, frisch gebackene Theologin und Mutter. Sie zieht mit ihrem Baby nach Furna, ihr Mann bleibt als Ingenieur in Pontresina. Die kantonalen Behörden konfiszieren das Kirchgemeindevermögen, doch die Pfarrerin arbeitet weiter, für «Gottes Lohn». Erst 1963 wird Greti Caprez-Roffler ordiniert – zusammen mit 11 weiteren Theologinnen im Grossmünster in Zürich.
Jahrzehnte später macht sich die Enkelin auf Spurensuche. Sie stösst auf die aussergewöhnliche Emanzipationsgeschichte einer Frau, die im Dorf Skihosen für Mädchen einführte und ihren Söhnen das Stricken beibrachte. Die ihren Mann zum Studium der Theologie inspirierte und mit ihm das Pfarramt im Jobsharing ausübte, lange bevor der Begriff existierte. Die für sich in Anspruch nahm, was damals für viele undenkbar war: ihrer Berufung nachzugehen und Mutter zu sein, eine glückliche Liebe und eine erfüllte Sexualität zu leben. Eine Frau, deren Mut einen hohen Preis hatte – nicht nur für sie.
Christina Caprez (*1977), Soziologin und Journalistin aus Zollikon, hat sich die letzten fünf Jahre im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Kulturforschung Graubünden mit der Biografie ihrer Grossmutter beschäftigt und darüber ein Buch, eine Ausstellung und einen Film geschaffen.
Die Hörausstellung von Christina Caprez gastiert vom 8.9. bis zum 28.9.2021 in der reformierten Kirche Erlenbach. Sie besteht aus sechs in der Kirche verteilten Guckkästen mit Hörgeschichten, Fotos und Alltagsobjekten aus dem Leben der Pfarrerin. Die Ausstellung ist täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Folgende Veranstaltungen finden im Rahmen der Ausstellung statt:
• Vernissage mit Vortrag & Apéro: Mittwoch, 8.9.2021, 18:00
• Sonntag, 12.9., 10 Uhr, Gottesdienst mit Pfrn Stina Schwarzenbach
• Freitag, 24.9., 19.30 Uhr: "Musik und Wort" mit Pfrn. Stina Schwarzenbach, Veronika Haller (Klavier), Anouk Haller (Cello) und Robert Metzger (Orgel). Eigenkompositionen sowie Werke von Jeanne Demessieux, Cécile Chaminade, Kate Bush, u.a.
Jahrzehnte später macht sich die Enkelin auf Spurensuche. Sie stösst auf die aussergewöhnliche Emanzipationsgeschichte einer Frau, die im Dorf Skihosen für Mädchen einführte und ihren Söhnen das Stricken beibrachte. Die ihren Mann zum Studium der Theologie inspirierte und mit ihm das Pfarramt im Jobsharing ausübte, lange bevor der Begriff existierte. Die für sich in Anspruch nahm, was damals für viele undenkbar war: ihrer Berufung nachzugehen und Mutter zu sein, eine glückliche Liebe und eine erfüllte Sexualität zu leben. Eine Frau, deren Mut einen hohen Preis hatte – nicht nur für sie.
Christina Caprez (*1977), Soziologin und Journalistin aus Zollikon, hat sich die letzten fünf Jahre im Rahmen eines Forschungsprojekts am Institut für Kulturforschung Graubünden mit der Biografie ihrer Grossmutter beschäftigt und darüber ein Buch, eine Ausstellung und einen Film geschaffen.
Die Hörausstellung von Christina Caprez gastiert vom 8.9. bis zum 28.9.2021 in der reformierten Kirche Erlenbach. Sie besteht aus sechs in der Kirche verteilten Guckkästen mit Hörgeschichten, Fotos und Alltagsobjekten aus dem Leben der Pfarrerin. Die Ausstellung ist täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Folgende Veranstaltungen finden im Rahmen der Ausstellung statt:
• Vernissage mit Vortrag & Apéro: Mittwoch, 8.9.2021, 18:00
• Sonntag, 12.9., 10 Uhr, Gottesdienst mit Pfrn Stina Schwarzenbach
• Freitag, 24.9., 19.30 Uhr: "Musik und Wort" mit Pfrn. Stina Schwarzenbach, Veronika Haller (Klavier), Anouk Haller (Cello) und Robert Metzger (Orgel). Eigenkompositionen sowie Werke von Jeanne Demessieux, Cécile Chaminade, Kate Bush, u.a.